Digitale Zeiterfassung im Handwerk: So geht’s einfach und effizient

Unleserliche Stundenzettel, fehlende Notizen und das ewige Nachfragen bei deinen Mitarbeitern – kommt dir das bekannt vor? Das Thema digitale Zeiterfassung im Handwerk ist längst keine Spielerei mehr. Es ist eine absolute Notwendigkeit, um deinen Betrieb effizienter zu machen und rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen. Stell dir einfach mal vor, du hättest immer den vollen Durchblick und könntest dir und deinem Team einen riesigen Batzen Verwaltungsaufwand sparen.

Warum die Zettelwirtschaft im Handwerk ausgedient hat

Jetzt mal ganz ehrlich: Wie viele Stunden verbringt dein Büroteam damit, Stundenzettel zu entziffern, die Zeiten zusammenzurechnen und alles mühsam in die Buchhaltung zu übertragen? Das läppert sich. Diese Zeit könntest du viel besser in die Kundenbetreuung oder die Planung neuer Aufträge stecken.

Die klassische Zettelwirtschaft ist nicht nur quälend langsam, sondern auch extrem fehleranfällig. Eine unleserliche Zahl hier, ein vergessener Zettel dort – und schon passt die ganze Abrechnung nicht mehr. Das sorgt für miese Stimmung im Team und kann bei Kunden zu unangenehmen Diskussionen führen.

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Gesetzliche Vorgaben und echte Vorteile für deinen Betrieb

Spätestens seit dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts von 2022 ist klar: Eine lückenlose Arbeitszeiterfassung ist für so gut wie jeden Betrieb in Deutschland Pflicht. Moderne, Cloud-basierte Lösungen kosten dabei oft nur 2 bis 10 Euro pro Nutzer im Monat. Das ist eine überschaubare Investition, wenn man bedenkt, dass bei Verstößen Bußgelder von bis zu 30.000 Euro drohen.

Gleichzeitig kann der Verwaltungsaufwand durch digitale Helfer um bis zu 75 Prozent sinken. Wer will das nicht?

Aber die Umstellung ist mehr als nur eine lästige Pflicht. Sie verschafft dir handfeste Vorteile, die deinen Arbeitsalltag spürbar leichter machen:

  • Schnellere Rechnungen: Alle geleisteten Stunden sind sofort digital da und können direkt abgerechnet werden. Das freut dein Bankkonto.
  • Präzise Nachkalkulation: Du siehst auf einen Blick, welche Projekte sich wirklich gelohnt haben und wo du vielleicht nachbessern musst.
  • Mehr Transparenz für alle: Deine Mitarbeiter haben jederzeit Zugriff auf ihre erfassten Stunden und Überstunden. Das schafft Vertrauen.
  • Weniger Stress im Büro: Das manuelle Abtippen von Daten entfällt. Das schafft Freiraum für wichtigere Aufgaben und minimiert Fehler.

Ein digitaler Stundenzettel ist weit mehr als nur ein Datensatz. Er ist die Grundlage für faire Bezahlung, exakte Kundenabrechnungen und eine smarte Betriebsführung.

Um den Unterschied noch deutlicher zu machen, hier ein direkter Vergleich:

Vergleich Manuell vs. Digital im Handwerksalltag

Hier siehst du auf einen Blick, wo die Unterschiede zwischen der klassischen und der digitalen Methode liegen.

Aspekt Manuelle Zeiterfassung (Stundenzettel) Digitale Zeiterfassung (App/Terminal)
Genauigkeit Hochgradig fehleranfällig durch unleserliche Schrift, Rundungsfehler, vergessene Einträge. Sehr hoch, da Zeiten sekundengenau und oft automatisch (z. B. per GPS) erfasst werden.
Aufwand Büro Enorm. Stundenlanges Entziffern, Abtippen und Zusammenrechnen. Minimal. Daten sind sofort verfügbar und können per Knopfdruck exportiert werden.
Rechtssicherheit Schwierig nachzuweisen, oft lückenhaft und nicht manipulationssicher. Hoch, da die Erfassung lückenlos, manipulationssicher und DSGVO-konform ist.
Geschwindigkeit Langsam. Zettel müssen erst ins Büro gebracht und verarbeitet werden, was die Abrechnung verzögert. In Echtzeit. Sobald ein Mitarbeiter ausstempelt, sind die Daten im System.
Transparenz Gering. Mitarbeiter haben keinen direkten Einblick in ihr Stundenkonto. Vollständig. Mitarbeiter und Chef haben jederzeit Zugriff auf die erfassten Zeiten.

Der Wechsel zur digitalen Erfassung ist also kein Hexenwerk, sondern ein logischer und notwendiger Schritt.

Die digitale Zeiterfassung im Handwerk ist dein Werkzeug, um aus einer Pflicht einen echten Wettbewerbsvorteil zu machen. Gerade für Betriebe, die wachsen und professioneller werden wollen, ist eine saubere Datenerfassung das A und O. Wie die Zeiterfassung für kleine Unternehmen ganz konkret aussehen kann, habe ich übrigens auch in einem anderen Beitrag beleuchtet.

Die passende Software für deinen Betrieb finden

Der Markt für Zeiterfassungs-Tools ist riesig und, ehrlich gesagt, auf den ersten Blick ziemlich unübersichtlich. Überall blinken Werbeversprechen, und jeder Anbieter behauptet, die ultimative Lösung für die digitale Zeiterfassung im Handwerk zu haben.

Aber lass dich davon nicht verrückt machen. Es geht nicht darum, das schickste Tool mit den meisten Funktionen zu finden. Es geht darum, das Werkzeug zu finden, das genau zu deinem Betrieb, deinem Team und deinen Abläufen passt – nicht umgekehrt.

Stell dir vor, du kaufst einen neuen Akkuschrauber. Da schaust du ja auch nicht nur auf die Farbe. Du fragst dich: Liegt er gut in der Hand? Hat er genug Power für meine Aufgaben? Passt der Akku zu meinen anderen Geräten? Genau diese pragmatische Herangehensweise brauchst du auch bei der Software-Auswahl.

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Was muss deine Software wirklich können?

Bevor du dich in Demo-Versionen und Preislisten verlierst, nimm dir kurz Zeit für ein paar grundlegende Fragen. Das hilft dir ungemein, den Fokus zu behalten und die Spreu vom Weizen zu trennen.

  • Wo wird die Zeit erfasst? Sind deine Leute hauptsächlich auf externen Baustellen unterwegs? Dann ist eine robuste Smartphone-App, die auch mal ohne Internetverbindung funktioniert, das A und O. Arbeitet ein Teil des Teams fest in der Werkstatt, könnte ein zentrales Terminal zum Ein- und Ausstempeln die einfachste und schnellste Lösung sein.
  • Welche Daten brauchst du? Geht es dir nur um die reine Anwesenheitszeit? Oder willst du die Stunden direkt auf bestimmte Projekte, Kunden oder sogar einzelne Tätigkeiten buchen können? Je genauer die Daten, desto schärfer wird später deine Nachkalkulation.
  • Wie geht es mit den Daten weiter? Eine der größten Zeitersparnisse entsteht durch saubere Schnittstellen. Prüfe unbedingt, ob die Software einen einfachen Export für deine Lohnbuchhaltung (z. B. zu DATEV) oder deine Rechnungssoftware anbietet. Manuelles Abtippen ist ja genau das, was du loswerden willst.

Der größte Fehler ist, sich von unzähligen Funktionen blenden zu lassen, die im Alltag niemand braucht und die alles nur kompliziert machen. Konzentriere dich auf die drei bis fünf Kernfunktionen, die dir und deinem Team wirklich Zeit sparen und den Arbeitsalltag erleichtern.

Praxisbeispiele aus verschiedenen Gewerken

Jedes Handwerk tickt anders. Was für den einen Betrieb perfekt ist, kann für den anderen völlig unpraktisch sein. Hier mal ein paar Gedankenanstöße aus der Praxis:

Für den SHK-Betrieb mit Kundendienst:
Hier ist eine mobile Erfassung mit GPS-Ortung (natürlich nur nach Absprache und im rechtlichen Rahmen) Gold wert. Der Monteur kann beim Kunden vor Ort die Arbeitszeit starten, direkt den Materialverbrauch dokumentieren und sich den fertigen Auftrag digital unterschreiben lassen. Alles in einem Rutsch erledigt.

Für den Elektriker auf Großbaustellen:
Hier arbeiten Teams oft über längere Zeit am selben Projekt. Eine Gruppen-Stempelfunktion, bei der der Vorarbeiter das Team ein- und ausbucht, kann enorm viel Zeit sparen. Wichtig ist auch die Möglichkeit, Fotos zur Baustellendokumentation direkt mit dem Zeiteintrag zu verknüpfen – das schafft Klarheit und beugt Diskussionen vor.

Für die Tischlerei mit Werkstatt und Montage:
Hier hat sich oft eine Kombi-Lösung bewährt. Ein festes Terminal in der Werkstatt für die Mitarbeiter vor Ort und eine simple, intuitive App für die Kollegen, die zur Montage rausfahren. So wird jeder dort abgeholt, wo er arbeitet.

Die Auswahl der richtigen Software ist ein entscheidender Baustein für eine gelungene Umstellung. Wenn du tiefer in das Thema einsteigen möchtest, findest du in meinem Beitrag zur Digitalisierung im Handwerk weitere wertvolle Tipps und Erfahrungen. Nimm dir die Zeit für eine sorgfältige Auswahl – es ist eine Investition, die sich jeden Tag auszahlt.

So holst du dein Team für die neue Technik ins Boot

Mal ehrlich: Die beste Software ist wertlos, wenn deine Mitarbeiter sie am Ende nicht annehmen. Jede neue Technik bedeutet Veränderung, und das weckt im Team oft erst einmal Sorgen. Fragen wie „Werde ich jetzt komplett überwacht?“ oder „Ist das nicht alles viel zu kompliziert?“ sind ganz normal.

Diese Bedenken musst du ernst nehmen und von Anfang an offen ansprechen. Die Umstellung auf eine digitale Zeiterfassung im Handwerk ist keine Kontrollmaßnahme. Sie ist ein Werkzeug, das den Arbeitsalltag für alle fairer und einfacher macht. Und genau das ist die Botschaft, die bei deinen Leuten ankommen muss.

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Mach die Vorteile für jeden Einzelnen glasklar

Am besten überzeugst du deine Leute, indem du ihnen zeigst, was für sie persönlich dabei herausspringt. Vergiss das Gerede über Betriebsoptimierung – sprich über die konkreten Verbesserungen in ihrem Alltag.

  • Faire und genaue Abrechnung: „Jungs, ab sofort wird jede Überstunde minutengenau erfasst. Kein Runden, kein Schätzen mehr. Was ihr leistet, wird auch bezahlt.“
  • Endlich Schluss mit der Zettelwirtschaft: „Nie wieder nach Feierabend zerknitterte Stundenzettel suchen oder aus dem Gedächtnis füllen. Ein Klick in der App, und der Tag ist erledigt.“
  • Jederzeit den vollen Überblick: „Ihr könnt jederzeit in der App euer Stundenkonto, den Resturlaub und die Überstunden checken. Volle Transparenz für euch.“

Solche Argumente ziehen fast immer besser als abstrakte Unternehmensziele. Es geht darum, dass die Technik die Arbeit leichter macht, nicht komplizierter.

Ein starkes Argument ist auch die rechtliche Seite, die für mehr Fairness sorgt. Ein aktueller Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums fordert, dass Beginn, Ende und Dauer der Arbeitszeit elektronisch erfasst werden. Die Erfassung kannst du dabei deinen Mitarbeitern selbst überlassen. Das gibt dir nicht nur eine solide Planungsgrundlage, sondern auch deine Leute haben jederzeit Einblick in ihre Daten. So arbeiten alle mit den gleichen, verlässlichen Informationen. Mehr zu den rechtlichen Hintergründen der Zeiterfassungspflicht kannst du hier nachlesen.

So wird die Einführung zum gemeinsamen Projekt

Beziehe dein Team aktiv mit ein. Das schafft Akzeptanz und nimmt die Angst vor dem Neuen.

Finde einen Technik-Botschafter
In fast jedem Team gibt es jemanden, der ein Faible für Technik hat. Mach diese Person zu deinem „Botschafter“. Binde sie früh in die Auswahl und die Testphase ein. Wenn ein Kollege das neue System gut findet und den anderen helfen kann, ist das oft mehr wert als jede Ansage von dir als Chef.

Plane eine kurze, knackige Schulung
Niemand hat Lust auf stundenlange Präsentationen. Organisiere eine praxisnahe Schulung, am besten direkt auf der Baustelle oder in der Werkstatt. Zeig die wichtigsten Funktionen direkt am Smartphone. Oft reichen 20 bis 30 Minuten völlig aus, um die Grundlagen zu vermitteln.

Starte klein und sammle Feedback
Führe die Software nicht von heute auf morgen im ganzen Betrieb ein. Beginne mit einer kleinen, aufgeschlossenen Gruppe. Lass sie das System eine Woche lang testen und frag aktiv nach ihrer Meinung: Was lief gut? Wo hakte es? Dieses Feedback ist Gold wert, um Kinderkrankheiten auszumerzen, bevor alle damit arbeiten.

Die Einführung erfolgreich und stressfrei meistern

Du hast dich für ein System entschieden und dein Team ist bereit – super! Jetzt geht es an die Umsetzung. Aber keine Sorge, das muss kein Mammutprojekt werden. Mit einem klaren Plan meisterst du die Einführung der digitalen Zeiterfassung im Handwerk ganz entspannt und Schritt für Schritt.

Erst die Daten, dann die Technik

Bevor es richtig losgeht, müssen die Stammdaten sitzen. Stell dir die neue Software wie ein leeres Werkzeugregal vor, das du jetzt ordentlich bestückst. Je sauberer du hier arbeitest, desto leichter fällt allen der Start.

Dazu gehören vor allem:

  • Alle Mitarbeiter mit ihren relevanten Daten
  • Laufende Projekte und Baustellen
  • Die typischen Tätigkeiten, die deine Leute ausführen (z. B. "Montage", "Anfahrt", "Wartung")

Ist diese Grundlage geschaffen, geht es an die Technik. Die Einrichtung ist oft weniger kompliziert, als man denkt. Die meisten modernen Cloud-Lösungen sind so aufgebaut, dass du die Grundeinstellungen selbst vornehmen kannst. Mitarbeiter anlegen oder Projekte einrichten ist meist selbsterklärend.

Bei kniffligeren Themen, wie der Anbindung an deine Lohnbuchhaltungs- oder Rechnungssoftware, solltest du aber nicht zögern, die Hilfe des Anbieters in Anspruch zu nehmen. Genau dafür ist der Support da! Ein guter Partner stellt sicher, dass die Daten von Anfang an sauber fließen.

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Die Grafik zeigt es schön: Nach der Auswahl ist die Schulung der Mitarbeiter der entscheidende Punkt, damit das System im Alltag auch wirklich ankommt und genutzt wird.

Klein anfangen, groß rauskommen

Mein Tipp aus der Praxis: Stell nicht den ganzen Betrieb auf einmal um. Starte lieber mit einer kleinen, überschaubaren Testgruppe. Wähle ein Team oder eine einzelne Baustelle aus und probiere das System dort für ein, zwei Wochen intensiv aus. Das hat unschätzbare Vorteile.

Du sammelst direktes Feedback von den Leuten an der Front. Vielleicht ist ein Button in der App unklar oder es fehlt eine wichtige Tätigkeit in der Auswahlliste. Solche "Kinderkrankheiten" hat jedes neue System, aber in einer kleinen Gruppe sind sie schnell behoben, ohne den ganzen Betrieb lahmzulegen.

Wenn die Testphase gut läuft, schafft das außerdem echte Erfolgsgeschichten. Positive Berichte von Kollegen sind die beste Motivation und nehmen vielen die anfängliche Skepsis.

Eine Testphase ist keine verlorene Zeit, sondern eine Investition in eine reibungslose Einführung. Sie hilft dir, das System perfekt auf die Abläufe in deinem Betrieb abzustimmen, bevor es für alle verbindlich wird.

Um bei der Einführung nichts zu vergessen, habe ich hier eine kleine Checkliste für dich vorbereitet. Sie hilft dir, die verschiedenen Phasen im Blick zu behalten und systematisch vorzugehen.

Checkliste für eine reibungslose Einführung

Eine schrittweise Checkliste, die dir hilft, bei der Implementierung deiner neuen Zeiterfassungslösung den Überblick zu behalten.

Phase Aufgabe Status
Vorbereitung Ansprechpartner im Betrieb definieren
Stammdaten (Mitarbeiter, Projekte) aufbereiten
Tätigkeitskatalog finalisieren
Technik & Setup Systemzugänge für alle Mitarbeiter anlegen
Schnittstellen (z. B. zur Lohnbuchhaltung) einrichten
Testgruppe auswählen und informieren
Testphase System mit der Testgruppe für 1-2 Wochen nutzen
Feedback sammeln und auswerten
Notwendige Anpassungen am System vornehmen
Rollout Gesamtes Team schulen
Offiziellen Starttermin festlegen und kommunizieren
Alte Stundenzettel final abschließen
Startschuss für den gesamten Betrieb

Mit dieser strukturierten Herangehensweise wird die Umstellung zu einem planbaren und vor allem stressfreien Projekt.

War die Testphase erfolgreich, steht dem finalen Startschuss nichts mehr im Weg. Lege einen klaren Stichtag fest, ab dem die digitale Zeiterfassung das alte System komplett ablöst. Ganz wichtig: Sorge für einen sauberen Schnitt. Alle alten Stundenzettel müssen bis zu diesem Tag vollständig erfasst sein, damit keine Daten verloren gehen oder doppelt auftauchen.

Rechtliche Fallstricke sicher umschiffen

Eine digitale Zeiterfassung soll dir vor allem eins geben: Sicherheit. Sicherheit bei der Abrechnung, in der Planung und natürlich auch vor dem Gesetz. Es geht nicht darum, neue Probleme zu schaffen, sondern alte elegant zu lösen. Deshalb ist es entscheidend, die rechtlichen Spielregeln zu kennen, um typische Fehler von vornherein zu vermeiden.

Keine Sorge, du musst jetzt kein Jurastudium beginnen. Die wichtigsten Punkte sind schnell erklärt und mit einer guten Software an deiner Seite auch leicht umzusetzen.

Arbeitszeitgesetz und DSGVO im Blick behalten

Zwei große Themen spielen bei der digitalen Zeiterfassung im Handwerk eine zentrale Rolle: das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Das ArbZG gibt klare Regeln für Höchstarbeitszeiten, Pausen und Ruhezeiten vor. Eine digitale Erfassung macht die Einhaltung dieser Vorgaben transparent und lückenlos nachweisbar.

Wichtige Punkte, die dein System unbedingt abbilden sollte:

  • Pausenregelungen: Nach sechs Stunden Arbeit sind mindestens 30 Minuten Pause Pflicht. Ein gutes System prüft das automatisch und erinnert daran.
  • Ruhezeiten: Zwischen Feierabend und dem nächsten Arbeitsbeginn müssen in der Regel elf Stunden ununterbrochene Ruhezeit liegen. Auch das sollte deine Software im Blick haben.
  • Höchstarbeitszeit: Die tägliche Arbeitszeit von acht Stunden darf nur in Ausnahmefällen überschritten werden und muss innerhalb eines bestimmten Zeitraums ausgeglichen werden.

Die DSGVO regelt, wie du mit den personenbezogenen Daten deiner Mitarbeiter umgehst. Der Grundsatz lautet: Du darfst nur die Daten erheben, die für die Zeiterfassung wirklich notwendig sind. GPS-Tracking zur reinen Überwachung ist beispielsweise ein No-Go. Zur Dokumentation von Anfahrtswegen kann es aber erlaubt sein – hier ist Transparenz gegenüber dem Team das A und O.

Revisionssicher und prüfungsfest arbeiten

Ein Begriff, der immer wieder auftaucht, ist die „revisionssichere Aufzeichnung“. Das klingt kompliziert, bedeutet aber im Grunde nur eines: Die erfassten Daten müssen vollständig, korrekt, zeitnah und vor allem manipulationssicher gespeichert werden. Einmal erfasste Einträge dürfen nicht einfach spurlos gelöscht oder unbemerkt verändert werden können.

Eine gute Software löst das elegant: Korrekturen sind natürlich möglich – wer macht keine Fehler? – aber jede Änderung wird protokolliert und bleibt nachvollziehbar. Das ist genau die Sicherheit, die du bei einer Prüfung durch den Zoll oder das Finanzamt brauchst.

Die gesetzlichen Änderungen treiben die Entwicklung weiter voran. Ziel ist es, durch eine digitale und tagesaktuelle Erfassung die Transparenz zu erhöhen und die Einhaltung der Arbeitszeitrichtlinien sicherzustellen. Für Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern gibt es zwar noch eine Sonderregelung, die papierbasierte Systeme erlaubt, doch der Trend ist eindeutig.

Die Aufbewahrungsfrist für Arbeitszeitnachweise beträgt übrigens mindestens zwei Jahre. Mit einer digitalen Lösung ist das kein Problem – die Daten sind sicher in der Cloud gespeichert und nehmen keinen Platz im Aktenordner weg. Denk daran, dass eine saubere Datenerfassung auch ein wichtiger Teil deiner gesamten IT-Sicherheit im Unternehmen ist, da sie sensible Informationen enthält.

Fragen aus dem Handwerksalltag, die immer wieder kommen

Wer über eine digitale Zeiterfassung im Handwerk nachdenkt, hat oft die gleichen Fragen im Kopf. Das ist auch gut so, denn so eine Umstellung im Betrieb will wohlüberlegt sein. Ich habe die häufigsten Sorgen und Unklarheiten aus der Praxis gesammelt und gebe hier klare Antworten – ganz ohne Fachchinesisch.

Was passiert bei einem Funkloch auf der Baustelle?

Diese Sorge höre ich oft, gerade von Betrieben, die viel auf dem Land oder in Kellergeschossen unterwegs sind. Aber keine Angst: Eine professionelle Zeiterfassungs-App ist genau für diese Situationen gemacht.

Jede Buchung – egal ob Arbeitsbeginn, Pause oder der Wechsel auf ein anderes Projekt – wird immer zuerst lokal auf dem Smartphone gesichert. Sobald das Handy wieder eine stabile Internetverbindung hat, synchronisiert die App ganz automatisch alle Daten mit dem Büro. Das kann im Auto sein, auf dem Weg zur nächsten Baustelle oder abends im WLAN.

Es geht also keine einzige Buchung verloren. Deine Leute können einfach weiterarbeiten, ohne sich über die Netzabdeckung den Kopf zerbrechen zu müssen.

Der Offline-Modus ist keine Notlösung, sondern ein Standard-Feature jeder guten mobilen Zeiterfassungs-App. Er garantiert, dass die Datenerfassung immer und überall zuverlässig funktioniert – und genau das ist im Handwerksalltag entscheidend.

Dürfen meine Mitarbeiter ihre gestempelten Zeiten überhaupt sehen?

Ja, unbedingt! Das ist nicht nur erlaubt, sondern auch einer der größten Pluspunkte der digitalen Lösung. Es schafft Transparenz, Vertrauen und ein faires Miteinander. Die meisten Systeme bieten einen eigenen, geschützten Zugang für jeden Mitarbeiter.

Dort kann jeder jederzeit selbst nachschauen:

  • Die exakten Start- und Endzeiten des Arbeitstages.
  • Den aktuellen Stand des Stundenkontos, inklusive Überstunden.
  • Den verbleibenden Urlaubsanspruch.

Diese Transparenz räumt Missverständnisse aus dem Weg, bevor sie überhaupt entstehen. Alle im Team haben die gleichen, verlässlichen Zahlen vor Augen.

Wie aufwendig ist denn die Datenpflege im System?

Klar, am Anfang musst du einmal alle Mitarbeiter und die wichtigsten Projekte anlegen. Das ist ein überschaubarer Aufwand, der sich aber extrem schnell bezahlt macht. Du kannst es dir wie das erste Einrichten deines Werkzeugwagens vorstellen: Es kostet kurz Zeit, aber danach hast du alles sofort griffbereit.

Im laufenden Betrieb ist der Pflegeaufwand dann minimal. Die tägliche Zeiterfassung erledigen deine Mitarbeiter ja quasi von selbst. Ein neues Projekt ist mit wenigen Klicks angelegt. Der entscheidende Vorteil: Die mühsame Abtipperei von Stundenzetteln fällt komplett weg. Die Daten stehen sofort für die Lohnabrechnung oder die Rechnung an den Kunden bereit. Das spart im Büro jede Woche wertvolle Stunden.

Lohnt sich eine digitale Zeiterfassung auch für Kleinbetriebe?

Gerade für kleinere Betriebe ist das ein cleverer Schachzug! Oft ist hier das Büro nicht voll besetzt und jede eingesparte Stunde bei der Verwaltung zählt doppelt. Der Einstieg ist heute auch kein großer Kostenfaktor mehr, da viele Anbieter flexible und günstige Pakete schon für wenige Nutzer im Programm haben.

Schon mit einer Handvoll Mitarbeiter profitierst du von:

  • Weniger Zettelwirtschaft und damit mehr Zeit für das, was wirklich Geld bringt.
  • Wasserdichten Abrechnungen gegenüber Kunden und Mitarbeitern.
  • Rechtssicherheit und einer sauberen Vorbereitung auf zukünftige gesetzliche Pflichten.

Eine digitale Zeiterfassung ist kein Luxus für die Großen, sondern ein praktisches Werkzeug, das jedem Handwerksbetrieb hilft, organisierter und am Ende auch profitabler zu arbeiten.


Sind bei dir noch Fragen offen geblieben oder willst du mal sehen, wie so etwas in deinem Betrieb aussehen könnte? Wir bei Hainke Computer helfen Handwerksbetrieben dabei, die IT zu finden, die im Alltag wirklich weiterhilft. Meld dich einfach für ein unverbindliches Gespräch! Mehr erfährst du auf https://www.hainke.it.