Datensicherung auf USB-Stick: So machst du es richtig

Fragst du dich, ob eine Datensicherung auf USB-Stick in Zeiten von Cloud-Diensten überhaupt noch eine Rolle spielt? Die Antwort ist ein klares Ja! Der Stick ist dein unkomplizierter Helfer für schnelle, greifbare und vor allem unabhängige Backups.

Warum ein USB-Stick immer noch Gold wert ist

Eine Person hält einen USB-Stick in der Hand, um wichtige Daten zu sichern

Stell dir vor, dein Internet fällt aus, der Zugriff auf die Cloud ist gestört oder du musst ganz schnell außer Haus wichtige Daten mitnehmen. Genau in solchen Momenten ist ein lokales Backup auf einem physischen Medium wie einem USB-Stick absolut unbezahlbar.

Während Cloud-Speicher eine fantastische Lösung für den Schutz vor lokalen Katastrophen wie einem Brand oder Wasserschaden ist, bietet der USB-Stick entscheidende Vorteile, die ihn zu einer perfekten Ergänzung machen.

Die unschlagbaren Vorteile im Überblick

Die Stärken eines USB-Sticks für deine Datensicherung liegen klar auf der Hand und bewähren sich täglich im Unternehmensalltag:

  • Schneller Zugriff ohne Internet: Du bist komplett unabhängig von einer Internetverbindung. Das ist ideal, wenn du unterwegs bist oder das Netzwerk in deinem Unternehmen mal streikt.
  • Maximale Mobilität: Der Stick passt in jede Hosentasche. So kannst du eine Kopie deiner wichtigsten Daten einfach mitnehmen, zum Beispiel für eine Präsentation beim Kunden oder wenn du eine externe Sicherheitskopie an einem anderen Ort lagern möchtest.
  • Keine laufenden Kosten: Im Gegensatz zu Cloud-Abonnements ist ein USB-Stick eine einmalige, kostengünstige Anschaffung.
  • Einfache Handhabung: Daten per Drag-and-drop zu sichern, ist intuitiv und erfordert keine komplexe Software-Installation.

Ein kleines Beispiel aus der Praxis: Eine Zahnarztpraxis, mit der wir arbeiten, sichert täglich die wichtigsten Patientendaten und Röntgenbilder auf einem verschlüsselten USB-Stick. Fällt das System aus, können die Daten sofort auf einem Ersatz-PC eingespielt werden, ohne auf einen langwierigen Download aus der Cloud warten zu müssen. Der Praxisbetrieb läuft so fast ohne Unterbrechung weiter.

Wo liegen die Grenzen?

Natürlich gibt es auch Nachteile. Ein USB-Stick kann leicht verloren gehen oder gestohlen werden. Außerdem haben die Speicherchips nur eine begrenzte Lebensdauer und können ohne Vorwarnung ausfallen. Deshalb sollte er niemals die einzige Kopie deiner Daten sein.

Trotz des Trends zu Cloud-Lösungen bleibt der USB-Stick ein zentrales Medium. Tatsächlich wurden allein in Deutschland im Jahr 2024 rund 10,3 Millionen USB-Sticks verkauft. Das unterstreicht seine fortwährende Bedeutung für mobile und schnell zugängliche Datensicherungen.

Der USB-Stick ist somit ein wichtiger Baustein einer durchdachten Backup-Strategie. Er fügt sich perfekt in bewährte Konzepte wie die bekannte 3-2-1-Backup-Regel ein, die für maximale Datensicherheit sorgt.

Den richtigen USB-Stick für deine Datensicherung finden

Ein moderner USB-Stick liegt auf einem Tisch neben einem Laptop

Wer denkt, jeder USB-Stick sei gleich, irrt gewaltig – besonders wenn es um sensible Firmendaten geht. Ein günstiger Werbeartikel mag für die Urlaubsfotos reichen, doch für die Lebensader deines Unternehmens, deine Daten, brauchst du absolute Zuverlässigkeit.

Die Wahl des richtigen Sticks ist keine Nebensache, sondern eine strategische Entscheidung für die Sicherheit deiner Firma.

Der erste Blick fällt meist auf die Speicherkapazität. Aber wie viel Platz ist wirklich nötig? Eine gute Faustregel ist: Wähle einen Stick, der mindestens doppelt so groß ist wie die aktuelle Datenmenge, die du sichern möchtest. Das verschafft dir Luft für die Zukunft und ermöglicht es, mehrere Backup-Versionen parallel zu halten.

Speicher, Geschwindigkeit und Lebensdauer – darauf kommt es an

Kapazität ist aber nur ein Teil der Gleichung. Genauso entscheidend sind Geschwindigkeit und Langlebigkeit. Diese beiden Faktoren bestimmen, ob deine Datensicherung auf USB-Stick eine Sache von Minuten oder eine nervtötende Geduldsprobe wird.

Achte unbedingt auf den USB-Standard. Ein Stick mit USB 3.0 (oder neuer wie 3.1/3.2) ist heute Pflicht. Die Übertragungsraten sind um ein Vielfaches höher als bei alten USB-2.0-Sticks. Der Unterschied? Dein Backup dauert Minuten statt einer Stunde. Bei den Datenmengen, die in Unternehmen anfallen, ist das ein unbezahlbarer Effizienzgewinn.

Noch wichtiger ist jedoch die Zuverlässigkeit. Die Qualität der verbauten Speicherchips entscheidet darüber, wie lange dein Stick fehlerfrei durchhält. Datenrettungs-Experten schlagen Alarm: Der Markt wird mit Billig-Sticks geflutet, deren minderwertige Chips anfälliger für Datenverlust sind. Erkenntnisse von Datenrettern zeigen diesen besorgniserregenden Trend deutlich auf.

Mein Tipp aus der Praxis: Spar nicht am falschen Ende. Setze auf etablierte Marken wie SanDisk, Kingston oder Samsung. Die paar Euro mehr sind die beste Versicherung für deine wertvollen Unternehmensdaten.

Checkliste für den Kauf deines Backup-USB-Sticks

Um dir die Entscheidung zu erleichtern, habe ich eine kleine Checkliste zusammengestellt. Damit behältst du die wichtigsten Punkte im Blick.

Merkmal Worauf du achten solltest Praxis-Tipp
Speicherkapazität Mindestens doppelt so groß wie die zu sichernden Daten. Lieber etwas größer kaufen, um für zukünftiges Datenwachstum gerüstet zu sein.
Geschwindigkeit Unbedingt USB 3.0 oder neuer (z.B. USB 3.2). Achte auf die explizite Angabe der Lese- und Schreibgeschwindigkeit (MB/s).
Zuverlässigkeit Auf renommierte Markenhersteller setzen. Lies aktuelle Testberichte und Nutzerrezensionen vor dem Kauf.
Verschlüsselung Für sensible Daten: Hardware-Verschlüsselung (z.B. mit PIN-Pad). Eine sichere Alternative ist die softwareseitige Verschlüsselung mit Tools wie VeraCrypt.
Gehäuse Robustes Material wie Metall, idealerweise wasser- und staubdicht. Ein Metallgehäuse leitet auch Wärme besser ab, was die Lebensdauer erhöht.

Mit dieser Übersicht findest du garantiert den passenden Stick, der deine Anforderungen nicht nur erfüllt, sondern auch langfristig für Sicherheit sorgt.

Besondere Merkmale für maximale Sicherheit

Neben diesen Grundlagen gibt es noch ein paar spezielle Features, die den Schutz deiner Daten auf ein neues Level heben. Wenn du mit sensiblen Kunden- oder Patientendaten hantierst, sind das keine netten Extras, sondern absolute Notwendigkeiten.

  • Hardware-Verschlüsselung: Einige Sticks haben die Verschlüsselung direkt im Chip integriert. Der riesige Vorteil: Sie funktioniert unabhängig vom Computer, gilt als extrem sicher und ist oft mit einem Tastenfeld für eine PIN geschützt.
  • Robustes Gehäuse: Ein solides Metallgehäuse steckt Stöße deutlich besser weg als einfaches Plastik. Wenn der Stick oft transportiert wird, sind wasser- und staubdichte Modelle Gold wert.
  • Aktivitäts-LED: Ein kleines, aber feines Detail. Die blinkende LED zeigt dir, ob der Schreib- oder Lesevorgang noch läuft. So vermeidest du es, den Stick zu früh abzuziehen und riskierst keinen Datenverlust.

Die Wahl des richtigen Sticks ist der erste entscheidende Schritt für ein Backup-Konzept, das wirklich funktioniert. Wenn du tiefer in die Materie einsteigen willst, erklärt unser Artikel, was ein Backup eigentlich ist. Mit dem passenden Stick in der Hand bist du bestens für die nächsten Schritte gerüstet.

Die manuelle Datensicherung: So geht’s richtig

Jetzt geht es ans Eingemachte. Eine manuelle Datensicherung auf einen USB-Stick scheint auf den ersten Blick kinderleicht, doch der Teufel steckt wie so oft im Detail. Wer hier einfach blindlings Dateien kopiert, hat im Ernstfall vielleicht ein Backup, das ihm rein gar nichts nützt.

Die häufigste Fehlerquelle ist fehlende Struktur. Mal ehrlich: Findest du in einem Jahr eine bestimmte Kundendatei wieder, wenn du einfach nur deinen kompletten „Dokumente“-Ordner auf den Stick ziehst? Eher nicht. Ein klares System ist also kein Luxus, sondern pure Notwendigkeit.

Erst die Ordnung, dann das Backup

Bevor du auch nur eine Datei verschiebst, nimm dir fünf Minuten Zeit und leg eine saubere Ordnerstruktur auf dem USB-Stick an. Diese kleine Mühe erspart dir später stundenlanges Suchen und jede Menge Nerven.

Eine Methode, die sich in der Praxis bewährt hat, ist die Sortierung nach Datum. Das geht ganz einfach:

  • Erstelle einen Hauptordner, zum Beispiel „Backup_2024“.
  • Darin legst du für jede einzelne Sicherung einen neuen Ordner mit dem genauen Datum an, etwa „2024-10-26“.
  • In diesen Datumsordner kommen dann die eigentlichen Daten – am besten ebenfalls sortiert in Unterordnern wie „Buchhaltung“, „Projekte“ oder „Kundenakten“.

Mit diesem simplen Aufbau behältst du immer den Überblick. Du siehst auf einen Blick, von wann eine Sicherung ist, was sie enthält und kannst gezielt zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückspringen, ohne im Datenchaos zu versinken.

Doppelt geprüft: Der Kopiervorgang im Check

Der Ladebalken ist verschwunden, die Dateien sind auf dem Stick. Alles gut? Nicht so schnell. Diese trügerische Sicherheit kann dich teuer zu stehen kommen. Nur weil der Kopiervorgang beendet ist, heißt das noch lange nicht, dass alle Daten auch unbeschädigt angekommen sind. Ein kurzer Check ist daher absolute Pflicht.

Mein Tipp aus der Praxis: Vergleiche nicht nur die Anzahl der Dateien, sondern auch die exakte Gesamtgröße des Quellordners auf deinem PC mit dem Zielordner auf dem USB-Stick. Ein Rechtsklick auf den Ordner und „Eigenschaften“ zeigt dir alles, was du wissen musst. Stimmen Dateianzahl und Größe bis aufs Byte überein, ist das schon mal ein sehr gutes Zeichen.

Zusätzlich solltest du stichprobenartig ein paar Dateien direkt vom Stick öffnen. Nimm am besten verschiedene Dateitypen – eine PDF, ein Word-Dokument, ein Bild. Wenn sich alles ohne Fehlermeldung öffnen lässt, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass dein Backup intakt und im Notfall auch wirklich nutzbar ist.

Alte Backups: Löschen oder behalten?

Eine Frage, die immer wieder aufkommt: Was mache ich mit den alten Sicherungen? Löschen, um Platz zu schaffen, oder lieber aufheben? Die Antwort ist ein klares „Behalten!“.

Stell dir folgendes Szenario vor: Eine wichtige Datei wird unbemerkt durch einen Virus beschädigt oder du überschreibst sie versehentlich mit einer falschen Version. Wenn du bei jedem Backup die alte Sicherung einfach ersetzt, sicherst du irgendwann nur noch die kaputte Datei. Das war’s dann mit der Wiederherstellung.

Bewahrst du hingegen mehrere, nach Datum sortierte Versionen auf, kannst du im Notfall ganz entspannt auf einen älteren, funktionierenden Stand zurückgreifen. Wie viele Versionen sinnvoll sind, hängt von deinem Speicherplatz und der Wichtigkeit deiner Daten ab, aber drei bis fünf Stände sind eine solide Grundlage.

Deine Backup-Daten mit Verschlüsselung schützen

Ein USB-Stick ist klein, praktisch und leider auch extrem schnell verloren oder im Eifer des Gefechts mal im Café liegen gelassen. Stell dir kurz vor, auf diesem Stick befinden sich ungeschützt deine kompletten Kundendaten, Bilanzen oder Projektentwürfe. Ein absoluter Albtraum für jeden Unternehmer.

Deshalb ist eines klar: Eine Datensicherung auf USB-Stick ohne Verschlüsselung ist keine Option, sondern ein grob fahrlässiges Risiko. Die gute Nachricht ist, dass du kein IT-Experte sein musst, um deine Daten wirksam zu schützen. Es gibt einfache und kostenlose Wege, die wir uns jetzt gemeinsam ansehen.

Bordmittel nutzen: Windows und macOS

Die einfachste Methode ist oft die beste, denn sowohl Windows als auch macOS bringen bereits alles mit, was du für eine solide Verschlüsselung brauchst. Du musst keine zusätzliche Software installieren.

  • Unter Windows BitLocker To Go: Dieses Werkzeug ist in den Pro- und Enterprise-Versionen von Windows enthalten. Klicke mit der rechten Maustaste auf deinen USB-Stick im Explorer, wähle „BitLocker aktivieren“ und folge den Anweisungen. Du vergibst ein sicheres Passwort, und schon wird der gesamte Stick verschlüsselt.
  • Unter macOS das Festplattendienstprogramm: Hier funktioniert es ähnlich. Öffne das Festplattendienstprogramm, wähle deinen Stick aus und klicke auf „Löschen“. Wähle als Format eine verschlüsselte Variante (z. B. „APFS (verschlüsselt)“) und vergib ein Passwort. Achtung: Alle Daten auf dem Stick werden dabei gelöscht, also mach das unbedingt vor dem ersten Backup.

Ein starkes Passwort ist hier das A und O. Es sollte lang sein, aus einer Mischung von Zeichen bestehen und nirgendwo anders verwendet werden. Wenn du dir unsicher bist, wie du solche Passwörter erstellst und sicher verwaltest, kann dir ein Überblick über Passwort-Manager für Unternehmen weiterhelfen.

Alternative Software für maximale Flexibilität

Manchmal reichen die Bordmittel einfach nicht aus, zum Beispiel wenn du den Stick an verschiedenen Betriebssystemen (Windows, Mac, Linux) nutzen möchtest. Hier kommen kostenlose Open-Source-Programme wie VeraCrypt ins Spiel.

VeraCrypt erstellt einen verschlüsselten „Container“ auf deinem Stick oder verschlüsselt das gesamte Laufwerk. Die Einrichtung ist zugegebenermaßen etwas technischer, aber die Software gilt als extrem sicher und flexibel. Der riesige Vorteil ist die Unabhängigkeit vom Betriebssystem.

Vergleich der Verschlüsselungsmethoden

Ein schneller Überblick über die Vor- und Nachteile von BitLocker To Go und VeraCrypt für die Verschlüsselung deines USB-Sticks.

Kriterium BitLocker To Go (Windows) VeraCrypt (Open-Source)
Benutzerfreundlichkeit Sehr einfach, da ins Betriebssystem integriert Einarbeitung erforderlich, etwas technischer
Kompatibilität Primär Windows, Lesezugriff auf macOS möglich Windows, macOS, Linux (plattformunabhängig)
Sicherheit Hoch, Standard für Unternehmensumgebungen Sehr hoch, quelloffen und von Experten geprüft
Kosten Kostenlos (in Windows Pro/Enterprise) Komplett kostenlos (Open-Source)
Besonderheit Nahtlose Integration, keine extra Software nötig Erstellt portable Container, hohe Flexibilität

Für die meisten Windows-Nutzer ist BitLocker To Go die perfekte Lösung. Wer jedoch plattformübergreifend arbeiten muss oder auf Open-Source-Sicherheit setzt, ist mit VeraCrypt bestens beraten.

Der entscheidende Punkt ist: Egal welche Methode du wählst, der Schutz deiner Daten liegt in deiner Hand. Selbst wenn der Stick verloren geht, sind die Daten darauf für Fremde nur unlesbarer Datensalat – und du kannst ruhig schlafen.

Die folgende Infografik fasst die wesentlichen Schritte einer manuellen Sicherung zusammen, bei der die Verschlüsselung der logische, abschließende Schutzmechanismus ist.

Ein Entscheidungsbaum visualisiert die Schritte der manuellen Datensicherung: Daten ordnen, auf den USB-Stick kopieren und anschließend prüfen.

Diese Darstellung zeigt, dass die Sicherung ein Prozess ist, dessen letzter und wichtigster Schritt die Absicherung des Ergebnisses ist. Neben der technischen Umsetzung der Verschlüsselung solltest du auch immer die wichtigen Aspekte des Datenschutzes berücksichtigen, um deine Daten umfassend zu schützen. Die Verschlüsselung ist deine technische Versicherung gegen unbefugten Zugriff.

Eine Routine für deine Datensicherung entwickeln

Einmal schnell ein Backup zu ziehen, ist ein guter Anfang. Aber was dein Unternehmen im Ernstfall wirklich rettet, ist eine verlässliche und geprüfte Routine. Die größte Gefahr lauert nämlich in einer trügerischen Sicherheit: Du denkst, alles sei gesichert, doch wenn es hart auf hart kommt, ist das Backup veraltet, unvollständig oder – der Super-GAU – defekt.

Lass uns gemeinsam einen Plan schmieden, der wirklich funktioniert und dir wieder ruhige Nächte beschert.

Wie oft ist oft genug? Dein Backup-Rhythmus

Die perfekte Frequenz für deine Datensicherung auf einen USB-Stick hängt komplett von deinem Arbeitsalltag ab. Die entscheidende Frage lautet: Wie schnell ändern sich deine wichtigsten Daten? Die Antwort darauf gibt den Takt vor.

  • Täglich: Absolut unverzichtbar, wenn jeden Tag geschäftskritische Daten anfallen. Denk an eine Anwaltskanzlei, die neue Schriftsätze aufsetzt, oder eine Arztpraxis, die Patientendaten aktualisiert. Hier sollte jeden Abend eine Sicherung laufen.
  • Wöchentlich: Ein solider Mittelweg für Betriebe mit einem moderaten Datenaufkommen. Eine Agentur, die wöchentlich an größeren Projekten feilt, oder ein Handwerksbetrieb, der seine Rechnungen und Angebote zum Wochenende bündelt, ist damit gut aufgestellt.
  • Monatlich: Eher etwas für statische Daten, die sich kaum verändern. Ein Archiv mit abgeschlossenen Projekten wäre so ein Fall. Für die meisten aktiven Unternehmen ist dieser Rhythmus aber definitiv zu lang.

Frag dich einfach mal ganz ehrlich: Wie viel Arbeit von einem Tag oder einer Woche wärst du bereit, im Notfall zu verlieren? Die Antwort darauf ist dein idealer Backup-Intervall.

Der entscheidende Schritt: die Überprüfung

Ein Backup, das du nie testest, ist keine Versicherung, sondern reine Hoffnung. Es ist absolut entscheidend, dass du regelmäßig prüfst, ob sich deine gesicherten Dateien auch wirklich wiederherstellen lassen. Du wärst nicht der Erste, der im Ernstfall feststellt, dass die Sicherungen seit Monaten unbemerkt ins Leere liefen.

Eine aktuelle Studie unter deutschen KMU zeichnet hier ein erschreckendes Bild: Ganze 72 Prozent der Unternehmen prüfen ihre Backups selten oder sogar nie. Nur eine kleine Minderheit testet regelmäßig, ob die Wiederherstellung klappt – ein enormes und völlig unnötiges Risiko. Mehr Details zu dieser wichtigen Untersuchung findest du in der KMU-Backup-Studie 2025.

Nimm dir einmal im Monat fünf Minuten Zeit für einen kurzen Stichprobentest. Öffne ein paar Dateien direkt vom USB-Stick – ein Word-Dokument, eine Excel-Tabelle, ein wichtiges PDF. Lässt sich alles problemlos öffnen? Perfekt, dann kannst du beruhigt sein.

Sicherheit verdoppeln mit mehreren Sticks

Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du mit mehreren USB-Sticks arbeiten. Ein bewährtes System dafür ist das „Großvater-Vater-Sohn-Prinzip“.

Dabei nutzt du drei Sticks für tägliche (Sohn), wöchentliche (Vater) und monatliche (Großvater) Sicherungen. So hast du immer mehrere Wiederherstellungspunkte zur Hand und bist auch gegen Fehler geschützt, die du vielleicht erst nach ein paar Tagen bemerkst.

Wichtig dabei: Einer dieser Sticks sollte immer an einem anderen Ort aufbewahrt werden, zum Beispiel zu Hause oder im Bankschließfach. Das schützt dich vor lokalen Gefahren wie Feuer, Wasserschaden oder Diebstahl.

Was du dich vielleicht noch fragst: Häufige Fragen zur Datensicherung auf USB-Stick

Zum Schluss will ich noch auf die Fragen eingehen, die mir in der Praxis immer wieder unterkommen, wenn es um das Backup auf einen USB-Stick geht. Vielleicht ist ja genau die dabei, die dir gerade im Kopf herumschwirrt. Hier gibt’s die Antworten kurz und knackig.

Wie lange hält ein USB-Stick wirklich?

Das ist eine der wichtigsten Fragen überhaupt. Die Lebensdauer hängt massiv von der Qualität der verbauten Speicherchips ab. Ein hochwertiger Marken-Stick kann problemlos mehrere Jahre zuverlässig seinen Dienst tun, während ein billiges No-Name-Produkt schon nach wenigen Monaten den Geist aufgeben kann. Der Grund: Die Speicherzellen haben nur eine begrenzte Anzahl an Schreib- und Löschzyklen.

Aus meiner Erfahrung kann ich nur eines raten: Tausche deine wichtigsten Backup-Sticks vorsorglich alle zwei bis drei Jahre aus. Selbst wenn sie noch einwandfrei zu funktionieren scheinen. Die Investition ist minimal, aber der Schutz vor einem plötzlichen Totalausfall ist unbezahlbar.

Kann ich meine Datensicherung automatisieren?

Ja, und das solltest du auch unbedingt! Jede manuelle Aufgabe läuft Gefahr, im stressigen Alltag einfach vergessen zu werden. Eine clevere Automatisierung ist hier der Schlüssel zu einer Backup-Routine, auf die du dich wirklich verlassen kannst.

Windows selbst bringt dafür eine eingebaute Funktion namens „Dateiversionsverlauf“ mit. Einmal eingerichtet, sichert das System deine Dateien automatisch im Hintergrund, sobald du den dafür vorgesehenen USB-Stick anschließt. Das ist extrem bequem und minimiert menschliche Fehler.

Wem das nicht reicht, der greift zu spezieller Backup-Software. Solche Programme können oft noch deutlich mehr, zum Beispiel eine stärkere Komprimierung oder fein justierbare Zeitpläne.

Kopieren oder echtes Backup – was ist der Unterschied?

Einfach nur Dateien von A nach B zu kopieren, ist nicht dasselbe wie ein echtes Backup zu machen. Der entscheidende Unterschied liegt in der Intelligenz des Prozesses.

  • Einfaches Kopieren: Hier wird jedes Mal der komplette Datenbestand 1:1 übertragen. Das frisst Zeit und verbraucht unnötig viel Speicherplatz.
  • Echtes Backup: Eine gute Backup-Software arbeitet smarter. Sie kann sogenannte „inkrementelle“ oder „differenzielle“ Backups erstellen. Dabei werden nur die Dateien gesichert, die sich seit der letzten Sicherung geändert haben oder neu dazugekommen sind. Das spart enorm Zeit und Platz auf deinem USB-Stick.

Ein weiterer Vorteil solcher Programme ist oft die Versionierung. Damit kannst du nicht nur die letzte Version einer Datei wiederherstellen, sondern auch auf ältere Stände zurückgreifen – ein echter Lebensretter, wenn man eine Datei mal versehentlich falsch abgespeichert hat.

Ist der Stick eine gute Ergänzung zur Cloud?

Absolut! Es ist sogar die ideale Kombination. Mit dieser hybriden Strategie setzt du die bewährte 3-2-1-Backup-Regel perfekt um: Halte mindestens drei Kopien deiner Daten auf zwei verschiedenen Medientypen, wobei eine Kopie außer Haus gelagert wird.

Die Cloud schützt dich vor lokalen Katastrophen wie einem Brand oder Diebstahl im Büro. Der USB-Stick hingegen ist dein Ass im Ärmel, wenn das Internet mal ausfällt oder du blitzschnell auf eine einzelne, wichtige Datei zugreifen musst, ohne einen riesigen Download starten zu müssen. Zusammen bilden sie ein unschlagbares Team für deine Datensicherheit.


Hast du noch weitere Fragen oder möchtest du deine Backup-Strategie auf das nächste Level heben? Wir bei Hainke Computer entwickeln seit Jahren robuste und praxistaugliche IT-Lösungen für Unternehmen. Melde dich gern, wenn du Fragen hast!

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