Europäische Cybersicherheitsstrategie: Wie Europa Internetbedrohungen bekämpft!

Europäische Cybersicherheitsstrategie: Wie Europa Internetbedrohungen bekämpft!

22.02.2024

Ein Leben ohne Internet und digitale Technologien – nicht vorstellbar. Sie bereichern den Alltagstrott, katalysieren den Fortschritt im Businessumfeld und gestatten eine umfassende globale Verknüpfung. Allerdings sind mit den unzähligen Vorteilen auch substantielle Risiken und Gefahren vereint. Internetkriminalität, Desinformationskampagnen und digitale Spionage haben sich zu prominenten globalen Bedrohungen konzipiert. In Betracht dieser Gefahrenlage hat die Europäische Union eine stabile Cybersicherheitsstrategie formuliert. Welche speziellen Regelungen diese Strategie umfasst und wie diese die Firmen und Einzelpersonen in der EU prägt, wird im nachfolgenden Text dargestellt.

Remote Work statt Büroarbeit, virtuelle Meetings statt Konferenzraum, Online-Shopping anstatt Einkaufsbummel: In den vergangenen Jahren hat sich unser tägliches Leben, sowohl im privaten Bereich als auch beruflich, immer mehr ins Internet verlagert. Dies erstaunt kaum: Bekanntermaßen bringt die Digitalisierung mitsamt der steigenden Verfügbarkeit von Online-Leistungen sowie Online-Angeboten komfortable, hochflexible sowie zeitsparende Alternativen zu traditionellen Lebens- und Arbeitsweisen.

Aber wo Licht ist, da fällt auch Schatten: Die wachsende Online-Präsenz ruft immer mehr Kriminelle auf den Plan, welche von den globalen wie auch anonymen Texturen des Internets profitieren. Egal ob es um Datendiebstahl, digitale Nötigung oder virtuelles Stalking geht, die Spanne der denkbaren Straftaten ist groß und betrifft weltweit sowohl einzelne Personen als auch Firmen, Behörden sowie Bildungseinrichtungen. Jene Tendenz dürfte in Zukunft noch steigen, da bis 2025 voraussichtlich 41 Milliarden Geräte weltweit mit dem Internet der Dinge verknüpft sein werden.

Die weltweit aufkommenden Schäden erreichen mittlerweile eine Billionenhöhe!

Die deutsche Wirtschaft allein erleidet aktuell durch Internetangriffe jährlich Schäden in Höhe von ca. 206 Milliarden Euro – komplett zu schweigen von den gigantischen Reputationsschäden und dem Entfall an Wettbewerbsfähigkeit.

Um den vielfältigen und ständig wechselnden Bedrohungslagen effektiv zu begegnen, hat die Europäische Union im Dezember 2020 eine neue Planung zur Cybersicherheit für die digitale Dekade bekannt gegeben.

EU-Cybersicherheitsstrategie: Ein mehrschichtiger Ansatz!

Die europäische Cybersicherheitsstrategie ist viel mehr als nur ein politisches Statement; jene ist ein umfangreicher Plan für die Zukunft der digitalen Sicherheit in Europa wie auch darüber hinaus. Sie hat die Absicht, einen digitalen Raum zu schaffen, der nicht nur zuverlässig ist, aber auch die Grundwerte sowie Grundrechte der EU-Bevölkerung, der Wirtschaft und der Gesellschaft schützt.

Die Vorgehensweise ist in drei wesentliche Aktionsbereiche gegliedert:

  1. Stärkung der Widerstandsfähigkeit und der technologischen Souveränität: Jener Bereich spezialisiert sich auf die Stärkung der Widerstandsfähigkeit kritischer Infrastrukturen, beispielsweise dem Gesundheitswesen, der Energieinfrastruktur und dem Verkehrssektor. Unterschiedliche Regelungen, etwa das Programm zur Cyber-Sicherheitszusammenarbeit, knapp CSC, und die NIS2-Richtlinie, sollen den Schutz der EU und ihrer Mitgliedstaaten gegen Cyberbedrohungen gewährleisten. Zusätzlich ist die Umsetzung eines KI-gestützten Netzwerks von Sicherheitszentren eingeplant, das als "EU-Cyberschild" dienen soll.
  2. Entwicklung operativer Fähigkeiten für Prävention, Abschreckung und Reaktion: Die EU ist dabei, eine zentrale Cyberkoordinierungsstelle einzurichten, die die Teamarbeit zwischen den verschiedenen EU-Organen sowie den nationalen Behörden optimieren soll. Obendrein sollen die diplomatischen Werkzeuge der EU im Bereich der Cyberdiplomatie ausgebaut und die Kenntnisse zur Cyberabwehr fortentwickelt werden.
  3. Förderung eines weltweit offenen und sicheren Cyberraums: Dieser Aktionsbereich zielt darauf ab, eine regelbasierte globale Anordnung im Cyberraum zu fördern. Die EU möchte die internationale Zusammenarbeit intensivieren und dabei Normen und Standards erarbeiten, die im Einklang mit den Werten der EU sind. Darüber hinaus ist der Aufbau von Cyberkapazitäten in Drittstaaten ein zentraler Baustein dieses Bereichs.

EU-Cybersicherheitsstrategie: Die wichtigsten Regelungen!

Die Europäische Union hat in ihrer Cybersicherheitsstrategie etliche Schlüsselinitiativen sowie Regulierungen fixiert, die hierauf aus sind, die digitale Resilienz der Mitgliedstaaten zu bestärken sowie einen soliden digitalen Raum zu erzeugen.

Im Weiteren werden einige der wichtigsten Regelungen ausführlich erläutert:

  • Initiative zur Kollaboration in der Cybersicherheit: Als integraler Bestandteil der Cybersicherheitsstrategie der EU setzt die Initiative zur Kollaboration in der Cybersicherheit, oder kurz CSC, einen Fokus auf die Unterstützung der kollaborativen Bemühungen zwischen den Mitgliedstaaten der EU sowie dritten Ländern. Der Anreiz besteht darin, kollektive Schwierigkeiten und Probleme im Gebiet der Cybersicherheit wirkungsvoll zu bewältigen. Es wird angestrebt, durch den Austausch bewährter Vorgehen und der Verbreitung von Fakten, ein überlegenes Niveau an Cybersicherheit zu gestalten.
  • NIS2-Direktive: Die NIS2-Richtlinie, eine Evolution der ehemaligen NIS-Richtlinie, integriert rigide Sicherheitsvorschriften für essenzielle Landschaften und Services. Unternehmen sowie Organisationen müssen dringend adäquate Strategien zur Abwehr ihrer IT-Systeme und Netzwerke implementieren. Bei Zuwiderhandlungen sind schwere Sanktionen angedacht.
  • Gesetz zur Cyber-Resilienz: Das Gesetz zur Cyber-Resilienz, knapp als CRA bekannt, verfolgt das Ziel, die Widerstandsfähigkeit gegen Internetkriminalität zu verstärken. Sowohl Firmen als auch staatliche Einrichtungen sind hierzu angewiesen, präventive Handlungen zu machen, um ihre Informations- und Kommunikationssysteme vor Cyberbedrohungen und Cyberkriminalität effizient zu schützen.
  • Regelung der Integration von künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen: Diese spezifische Regel klärt, wie KI im Bereich des Gesundheitswesens ungefährdet integriert werden kann. Jene bezweckt, eventuelle Datenschutzrisiken zu vermindern, während sie gleichzeitig die positiven Aspekte jener Technologie zur Geltung führt.

Europäische Cybersicherheitsstrategie: Warum Koordination so wichtig ist!

In einer digitalisierten Ära, in welcher die Internetkriminalität schnell zunimmt und die Gefahren zunehmend raffinierter und komplizierter werden, ist ein koordiniertes Vorgehen in der Internetsicherheit nicht bloß wünschenswert, sondern eine angebrachte Voraussetzung.

Dieser koordinierte Ansatz ermöglicht die Generierung eines homogenen Regelungsrahmens, der die Vereinheitlichung und Verbesserung der Cybersicherheitspraktiken in den einzelnen Mitgliedstaaten erleichtert. Zudem stellt ein jener Kontext sicher, dass sämtliche Mitgliedstaaten einen gleich hohen Maßstab im Management ihrer Internetsicherheit erfüllen, wodurch das Risiko erfolgreich getätigter Internetangriffe minimiert wird.

Darüber hinaus hat die koordinierte Cybersicherheitsstrategie viele Vorzüge: Sie erschafft nicht nur eine homogene Front gegen Internetrisiken, sondern fördert auch die Teamarbeit sowie den Austausch zwischen den Mitgliedstaaten. Das hingegen verbessert die allgemeine Sicherheit und Resilienz im digitalen Raum der EU und hat auch entscheidende Bedeutung für die wirtschaftliche Zuverlässigkeit und das allgemeine Wohl der EU-Bürger.

Europäische Cybersicherheitsstrategie: EU-Cybersicherheitsgesetzgebung für Unternehmen!

Die EU hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Cybersicherheitslandschaft in der EU zu bestärken. Zu diesem Zweck wurden speziell kreierte Richtlinien, Verordnungen wie auch Gesetze erlassen. Diese Regelwerke schützen nicht bloß die digitale Infrastruktur und die persönlichen Daten der Bürger, sondern auch die Firmen, welche im digitalen Raum aktiv sind.

Zu den Schlüsselgesetzgebungen zählen:

  • Deutsches BSI-Gesetz: In der BRD fungiert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als Regulator für Cybersicherheit. Das BSI-Gesetz erklärt die Zuständigkeiten sowie Befugnisse jener Institution und leistet einen unverzichtbaren Teil zum Schutz der Informationssicherheit innerhalb Deutschlands.
  • NIS-Direktive: Diese Richtlinie auf EU-Ebene konkretisiert die Verantwortlichkeiten von Wirtschaftsakteuren wie auch Organisationen im Gebiet der Internetsicherheit und fördert die kollaborative Interaktion zwischen den Mitgliedstaaten zur Abwehr von Cybergefahren.
  • eIDAS-Regulierung: Jene Regulierung steuert die Anwendung elektronischer Identifizierungs- und Vertrauensdienste binnen der EU und garantiert sowohl die Interoperabilität als auch ihre Integrität und Sicherheit.
  • Nationale Gesetze zur IT-Sicherheit: Innerhalb der unterschiedlichen Mitgliedsländer der EU existieren weitere Gesetzgebungen für die IT-Sicherheit, welche Unternehmungen und Institutionen hierzu anhalten, die informationstechnologischen Systeme vor Internetgefahren zu schützen.
  • EU-DSGVO: Diese allumfassende Vorschrift etabliert rigide Normen für die Umgangsweise von personenbezogenen Daten und setzt empfindliche Sanktionen für Verstöße gegen jene Normen fest. Firmen, welche die aktuellen Cybersicherheitsvorschriften nicht einhalten, müssen mit hohen Geldbußen und Sanktionen planen. Deshalb ist eine regelmäßige Überprüfung der Informations- und Kommunikationssysteme unentbehrlich, um die Einhaltung der geltenden Cybersicherheitsvorschriften sicherzustellen.

EU-Cybersicherheitsbehörden: Wer macht was?

In der Europäischen Union gibt es unterschiedliche spezialisierte Behörden wie auch Organisationen, die sich der Cybersicherheit widmen.

An vorderster Front ist die European Union Agency for Cybersecurity, kurz ENISA. Diese ist die zentrale Anlaufstätte für Anliegen rund um die Internetsicherheit in der EU. Die Dienststelle bietet eine Reihe von Dienstleistungen an, darunter Risikobewertungen, Empfehlungen und die Bezuschussung von Kooperationen und Netzwerken unter den Mitgliedstaaten.

Außer der ENISA gibt es die Computer Emergency Response Teams, knapp CERTs. Jene Teams antworten in Echtzeit auf Internetbedrohungen sowie Internetangriffe. Gleichzeitig sind sie sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Stufe aktiv und offerieren schnelle Unterstützung bei der Identifizierung sowie Bekämpfung von Internetbedrohungen.

Ein weiterer relevanter Spieler, welcher bei der Cybersicherheitsabwehr eine entscheidende Wichtigkeit spielt, ist das European Cybercrime Centre, knapp EC3, von Europol. Das EC3 dient als koordinierende Gruppe für die Abwehr von Internetkriminalität in der EU und fördert den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden der Mitgliedstaaten.

All diese Behörden arbeiten Hand in Hand, um eine koordinierte wie auch wirkungsvolle Reaktion auf die wachsenden Herausforderungen im Bereich der Internetsicherheit sicherzustellen. Die Tätigkeiten sind ein wesentlicher Bestandteil der europäischen Cybersicherheitsstrategie.

Ein unverzichtbares Instrument im Kampf gegen Internetkriminalität!

Tatsache ist: Digitale Technologie sowie das Internet bestimmen den Alltag – insbesondere den Geschäftsalltag – grundlegend. In jenem Kontext stellt die EU-Cybersicherheitsstrategie einen wichtigen Bestandteil für die Aufrechterhaltung der digitalen Integrität und Absicherung in Europa dar. Durch eine Kombination aus koordinierten Maßnahmen, qualifizierten Behörden und flexiblen gesetzlichen Randbedingungen bietet die Vorgehensweise einen robusten Schutzschild gegen die vielfältigen Internetbedrohungen unserer Zeit.

Möchten auch Sie die Cybersicherheitsstrategie überlegen sowie auf den Prüfstand stellen? Oder haben Sie noch Fragen zum Thema? Sprechen Sie uns an.


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