Mitarbeiter Awareness: Deine versteckte Gefahr bei der IT-Sicherheit

Vertraust du deinem Team?

Sie sind klug, fähig und wissen genau, dass sie keine dubiosen Links anklicken oder unerwartete Anhänge öffnen sollen. Sie wissen, dass Phishing-Mails absichtlich vertrauenswürdig aussehen – um sie dazu zu bringen, sensible Daten preiszugeben oder Schadsoftware herunterzuladen.

Sie würden niemals darauf hereinfallen. Oder?

Genau das denken viele – und genau darauf verlassen sich Cyberkriminelle.

Selbstüberschätzung als Sicherheitslücke

Studien zeigen: 86 Prozent der Mitarbeitenden glauben, dass sie Phishing-Mails sicher erkennen. Trotzdem ist mehr als die Hälfte von ihnen bereits auf Betrugsversuche hereingefallen. Das zeigt: Selbstbewusstsein allein reicht nicht. Im Gegenteil, es wird zur Gefahr.

Phishing ist längst nicht mehr die plumpe Mail vom angeblichen nigerianischen Prinzen. Die Methoden sind heute deutlich raffinierter:

  • E-Mails, die scheinbar von Banken oder Lieferanten stammen
  • Rechnungen, die auf den ersten Blick völlig echt wirken
  • Nachrichten, die so aussehen, als kämen sie von Kollegen

Und genau das macht die Situation so tückisch: Wer zu sicher ist, wird unvorsichtig. Eine zu hohe Meinung von den eigenen Fähigkeiten führt dazu, dass man Signale übergeht. Vielleicht kennst du das von dir selbst in anderen Bereichen. Wenn du glaubst, du kannst etwas mit Links – dann prüfst du es oft nicht mehr genau.

Aber gerade diese eine Sekunde der Unaufmerksamkeit reicht aus. Ein Klick – und schon hat ein Angreifer Zugang zu deinem Netzwerk.

Der Dunning-Kruger-Effekt am Arbeitsplatz

Der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt ein psychologisches Phänomen: Menschen, die wenig Überblick über ein Thema haben, neigen dazu, ihre Fähigkeiten zu überschätzen. Genau das passiert auch in der IT-Sicherheit. Mitarbeitende, die denken, sie seien unbesiegbar gegen Angriffe, klicken schneller als gedacht.

Sie hinterfragen keine Links, prüfen keine Absender-Adressen und geben Informationen heraus, weil sie denken: „Ich fall da eh nicht drauf rein.“ So gelangen Kriminelle an sensible Daten und in Firmensysteme.

Ein zusätzlicher Aspekt: Je höher die Position, desto größer oft das Selbstbewusstsein. Führungskräfte sind häufiger Ziel von sogenannten „Whaling“-Angriffen – hochspezialisierte Phishing-Versuche, die auf ihre Rolle zugeschnitten sind. Und leider auch häufiger erfolgreich.

Mitarbeiter Awareness als Schlüssel zur Sicherheit

Die gute Nachricht: Dieses Risiko kannst du reduzieren. Aber dafür braucht es ein Umdenken. Anstelle von blindem Vertrauen in die Kompetenz deiner Mitarbeitenden ist Aufklärung gefragt. Regelmäßige Awareness-Schulungen helfen, neue und subtile Betrugsmaschen rechtzeitig zu erkennen.

Solche Trainings müssen praxisnah, aktuell und regelmäßig sein. Nur dann verankert sich das Wissen langfristig. Und das steigert nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Vertrauen in die eigene Aufmerksamkeit.

Gute Schulungen beinhalten nicht nur Theorie, sondern auch interaktive Übungen: echte Phishing-Beispiele, Simulationen, kleine Quizze oder sogar Gamification-Elemente. Denn wer im geschützten Rahmen Fehler machen darf, lernt fürs echte Leben. Und genau darum geht’s.

Kultur des Meldens statt Schweigens

Doch Training allein reicht nicht. Es muss auch erlaubt sein, Verdachtsmomente offen zu teilen. Wenn Mitarbeitende Angst haben, ausgelacht oder kritisiert zu werden, melden sie nichts. Und das spielt den Angreifern in die Karten.

Deshalb ist es entscheidend, eine Unternehmenskultur zu fördern, in der jede gemeldete Mail ein Gewinn ist – kein Zeichen von Schwäche. Das beginnt bei der Führungsebene. Wenn Vorgesetzte offen über eigene Unsicherheiten sprechen, fühlen sich auch andere sicher, Fragen zu stellen oder Warnungen auszusprechen.

Wichtig ist auch: Die Kommunikation muss einfach sein. Eine zentrale Meldestelle, ein Button im Mailprogramm oder ein kurzer Weg zum IT-Team senken die Hürde enorm.

Wachsamkeit statt Vertrauen in die eigene Unfehlbarkeit

IT-Sicherheit ist keine Frage der Intelligenz. Sie ist eine Frage der Aufmerksamkeit. Selbst der versierteste Mitarbeitende kann einem perfekt getarnten Angriff zum Opfer fallen. Der Trick ist: Immer misstrauisch bleiben. Links hinterfragen. Absender checken. Im Zweifel lieber einmal mehr nachfragen.

Und ganz wichtig: Kein Schuldgefühl, wenn man mal unsicher ist. Sicherheit entsteht nicht durch Angst, sondern durch Haltung und Routine.

Denn der Moment, in dem jemand denkt „Ich würde niemals darauf reinfallen“, ist oft der Moment, in dem es passiert.

Mehr zur IT-Sicherheit mit Hainke Computer, dein IT Dienstleister aus Leer.

Du willst deine Mitarbeitenden besser schützen?

Dann starte jetzt mit einem präventiven Awareness-Programm. Wir helfen dir dabei, deine Firma vor modernen Bedrohungen zu schützen. Denn Vorsicht ist besser als Datenverlust. Und ein informierter Klick spart dir im Zweifel Tausende Euro.

Weitere Infos vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und auf unserem YouTube-Kanal.