Wie funktioniert eine Firewall? Einfach erklärt für dein Unternehmen

Stell dir dein Firmennetzwerk einmal wie eine gut gesicherte Burg vor. Im Inneren lagerst du deine wertvollsten Schätze – sensible Kundendaten, wichtige Geschäftsgeheimnisse oder die Finanzbuchhaltung. Eine Firewall ist dabei dein wachsamer Torwächter: Sie kontrolliert jeden, der die Burg betreten oder verlassen will, und entscheidet nach einem strengen Regelwerk, wer passieren darf und wer draußen bleiben muss.

Deine digitale Festung: Was eine Firewall wirklich tut

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Im Kern ist eine Firewall nichts anderes als eine digitale Barriere zwischen deinem sicheren, internen Netzwerk und dem ungeschützten, oft gefährlichen Internet. Sie bildet die allererste und wichtigste Verteidigungslinie deines Unternehmens gegen Bedrohungen von außen. Ohne sie wäre dein Netzwerk offen wie ein Scheunentor und damit ein leichtes Ziel für unbefugte Zugriffe und Cyberangriffe.

Aber wie genau funktioniert das in der Praxis? Am besten lässt sich das mit einem einfachen Vergleich erklären.

Der Türsteher für deine Daten

Stell dir eine Firewall wie einen extrem genauen Türsteher vor einem exklusiven Club vor. Dieser Türsteher hat eine ganz klare Gästeliste in der Hand – das sind deine Sicherheitsregeln – und prüft jeden einzelnen Gast, der rein oder raus möchte.

  • Wer darf rein? Nur Anfragen von bekannten und vertrauenswürdigen Adressen, die auf der Gästeliste stehen, werden durchgelassen. Ein Datenpaket von einem langjährigen Geschäftspartner ist also herzlich willkommen.
  • Wer muss draußen bleiben? Verdächtige Gestalten oder unerwünschte Besucher, die nicht auf der Liste stehen, werden konsequent abgewiesen. Eine Anfrage von einer IP-Adresse, die für Hackerangriffe bekannt ist, wird sofort blockiert.
  • Wohin wollen die Gäste? Der Türsteher achtet auch darauf, dass die Gäste nur in die für sie vorgesehenen Bereiche des Clubs gehen. Genauso stellt die Firewall sicher, dass Datenpakete nur zu den richtigen Servern oder Computern in deinem Netzwerk gelangen.

So wie der Türsteher den Club vor Ärger bewahrt, schützt die Firewall dein Unternehmen vor digitalen Gefahren. Sie ist eine zentrale Sicherheitskomponente, die den gesamten Datenverkehr überwacht und unerwünschte Zugriffe verhindert. Gerade weil du in deinem Unternehmen vielleicht Cloud-Dienste nutzt und deine Mitarbeiter mobil arbeiten, ist ihre Bedeutung enorm gestiegen. Wenn du noch tiefer einsteigen willst, haben wir in unserem Glossar einfach erklärt, was eine Firewall genau ist.

Eine Firewall agiert als digitaler Filter. Sie analysiert den ein- und ausgehenden Netzwerkverkehr und entscheidet anhand vordefinierter Regeln, welche Datenpakete blockiert oder durchgelassen werden.

Diese grundlegende Funktion ist heute unverzichtbar, um deinen Geschäftsbetrieb sicher und stabil zu halten. Der Markt für Unternehmens-Firewalls wächst in Deutschland stetig, weil immer mehr Firmen die Notwendigkeit dieses Schutzwalls erkennen. Mehr zu den aktuellen Marktentwicklungen findest du in dieser Analyse über Firewall-Lösungen für Unternehmen. Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, wie diese Filterung technisch genau abläuft.

Ein Blick hinter die Kulissen der Firewall-Technik

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Nachdem du die Firewall als wachsamen Türsteher kennengelernt hast, stellt sich natürlich die Frage: Wie trifft dieser Wächter eigentlich seine Entscheidungen? Wie prüft er den Datenverkehr so blitzschnell und zuverlässig? Die Antwort liegt in cleveren Techniken, die wir uns jetzt mal ganz ohne Fachchinesisch anschauen.

Das grundlegende Prinzip, nach dem die meisten Firewalls arbeiten, nennt sich Paketfilterung. Stell dir einfach vor, alle Daten, die durchs Internet reisen, sind in kleine Päckchen verpackt. Jedes dieser Datenpakete hat sozusagen einen „Adressaufkleber“ mit den wichtigsten Informationen dabei.

Die Kontrolle jedes einzelnen Datenpakets

Die Firewall schaut sich diesen Aufkleber ganz genau an und gleicht ihn mit ihrem Regelwerk ab, bevor sie ein Paket durchlässt. Im Grunde stellt sie sich bei jedem einzelnen Paket vier entscheidende Fragen:

  • Woher kommst du? (Also: die Quell-IP-Adresse)
  • Wohin willst du? (Die Ziel-IP-Adresse)
  • Durch welche Tür möchtest du? (Die Port-Nummer, z. B. Port 443 für sichere Webseiten)
  • In welcher Absicht? (Das Protokoll, z. B. TCP für eine stabile Verbindung)

Anhand dieser Kriterien und ihrer festen Regeln entscheidet die Firewall dann im Bruchteil einer Sekunde: „Du darfst rein“ oder „Stopp, hier geht es für dich nicht weiter“. Das ist eine extrem effektive Methode, um offensichtlich unerwünschten Verkehr von vornherein auszusperren. Ein Datenpaket, das über einen für Angriffe bekannten Port in dein Netzwerk will, wird sofort abgewiesen.

Diese einfache Paketfilterung hat aber eine kleine Schwäche: Sie betrachtet jedes Paket völlig isoliert, ohne den größeren Zusammenhang zu kennen. Genau hier kommt eine deutlich intelligentere Methode ins Spiel.

Die Firewall mit Gedächtnis

Moderne Firewalls setzen auf eine weiterentwickelte Technik: die Stateful Packet Inspection. Das klingt kompliziert, ist aber eigentlich ganz logisch. „Stateful“ bedeutet so viel wie „zustandsorientiert“ – die Firewall hat also eine Art Kurzzeitgedächtnis.

Vergleichen wir das mal mit einer cleveren Assistenz im Vorzimmer deines Büros. Wenn du aus dem Büro heraus einen Kunden anrufst, merkt sie sich das. Ruft dieser Kunde kurz darauf zurück, weiß sie sofort: „Ah, das ist der erwartete Rückruf“ und stellt das Gespräch direkt durch, ohne lange nachzufragen.

Genauso funktioniert die Stateful Inspection:

  1. Ein Mitarbeiter in deinem Unternehmen schickt eine Anfrage an eine Webseite (das ist der ausgehende Verkehr).
  2. Die Firewall merkt sich diese legitime, von innen gestartete „Unterhaltung“.
  3. Wenn die Webseite antwortet (eingehender Verkehr), erkennt die Firewall: Dieses Datenpaket ist die erwartete Antwort auf die vorherige Anfrage.
  4. Sie lässt das Paket passieren, weil es Teil einer bekannten und vertrauenswürdigen Kommunikation ist.

Eine Firewall mit Stateful Inspection blockiert unerwartete Anfragen von außen, selbst wenn sie an einen offenen Port gerichtet sind. Nur Daten, die als Antwort auf eine interne Anfrage kommen, dürfen passieren.

Diese Methode erhöht die Sicherheit enorm. Ein zufälliges Datenpaket eines Angreifers, das nicht zu einer aktiven, von dir gestarteten Verbindung gehört, wird konsequent abgewiesen. So stellst du sicher, dass nur wirklich erwünschter Verkehr dein Netzwerk erreicht – und genau das macht eine gute Firewall im Kern aus.

Welche Firewall-Arten gibt es und welche brauchst du wirklich?

Nicht jede Festung braucht dieselbe Art von Schutzmauer. Genauso ist es bei Firewalls: Es gibt unterschiedliche Typen, die für verschiedene Anforderungen gemacht sind. Als Entscheider ist es für dich entscheidend zu wissen, welche das sind – und welche Lösung für dein Unternehmen den besten Schutzschild darstellt.

Grundsätzlich lässt sich die Welt der Firewalls in zwei große Lager aufteilen: Hardware und Software. Beide haben absolut ihre Berechtigung und spielen unterschiedliche Rollen in einem schlüssigen Sicherheitskonzept.

Hardware-Firewalls: Der zentrale Wachposten am Netzwerkeingang

Eine Hardware-Firewall ist ein eigenständiges Gerät, das du dir wie einen robusten Wachposten am Haupttor deines Firmennetzwerks vorstellen kannst. Sie wird direkt zwischen deinen Internetanschluss und all deine Computer geschaltet und kontrolliert von dort den gesamten ein- und ausgehenden Datenverkehr.

Der riesige Vorteil liegt auf der Hand: Sie bietet einen zentralen, leistungsstarken Schutz für das gesamte Unternehmen. Weil sie speziell für diese eine Aufgabe gebaut wurde, bremst sie dein Netzwerk in der Regel nicht aus und verrichtet ihren Dienst extrem effizient im Hintergrund.

Software-Firewalls: Der persönliche Bodyguard für jedes Gerät

Im Gegensatz dazu ist eine Software-Firewall ein Programm, das direkt auf jedem einzelnen Computer oder Server installiert wird. Sie agiert quasi wie ein persönlicher Bodyguard für jedes Gerät. Solche Firewalls sind oft schon in Betriebssystemen wie Windows oder macOS integriert und bieten einen soliden Grundschutz.

Ihr Job ist es, den Datenverkehr gezielt für dieses eine Gerät zu überwachen. Sie kann zum Beispiel einem bestimmten Programm verbieten, ungefragt eine Verbindung ins Internet aufzubauen. Für ein Unternehmen ist sie eine wichtige Ergänzung, aber als alleiniger Schutz? Da reicht sie bei Weitem nicht aus.

Diese Grafik veranschaulicht sehr gut, wie die gängigsten Firewall-Typen in einer typischen Netzwerkumgebung zusammenspielen.

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Man erkennt sofort: Moderne Sicherheitsstrategien setzen auf eine Kombination mehrerer Firewall-Arten, um ein lückenloses Schutzschild aufzubauen.

Firewall-Typen im direkten Vergleich

Um dir die Entscheidung zu erleichtern, haben wir die gängigsten Firewall-Arten, ihre typischen Einsatzorte und ihre Schutzfunktionen in einer Übersicht zusammengefasst.

Firewall-Typ Einsatzort Schützt vor allem vor Ideal für
Hardware-Firewall Am Übergang des Firmennetzwerks zum Internet Unautorisiertem Zugriff von außen auf das gesamte Netzwerk Jedes Unternehmen als zentraler Basisschutz
Software-Firewall Direkt auf PCs, Laptops und Servern Unerlaubten Zugriffen von Programmen auf das Internet und Angriffen auf das einzelne Gerät Alle Endgeräte als zusätzliche, lokale Schutzschicht
Next-Generation Firewall (NGFW) Meist als Hardware-Firewall am Netzwerk-Gateway Komplexen Angriffen, Malware und unerwünschten Anwendungen (z. B. Social Media) KMU und größere Unternehmen mit hohem Schutzbedarf
Web Application Firewall (WAF) Vor Webservern, die Websites oder Onlineshops hosten Gezielten Angriffen auf Webanwendungen wie SQL-Injections oder Cross-Site Scripting Unternehmen mit eigenen Websites, Kundenportalen oder Onlineshops

Diese Tabelle zeigt, dass es nicht die eine beste Firewall gibt. Die richtige Wahl hängt immer von deiner individuellen Infrastruktur und deinen spezifischen Risiken ab.

Moderne Firewalls für eine Welt voller raffinierter Bedrohungen

Cyberkriminelle schlafen nicht, und ihre Angriffsmethoden werden immer ausgeklügelter. Aus diesem Grund wurden fortschrittlichere Firewall-Typen entwickelt, die weit mehr können als nur stupide den Verkehr zu filtern.

  • Next-Generation Firewalls (NGFW): Diese intelligenten Systeme sind quasi ein ganzes Sicherheitsteam in einer einzigen Box. Sie kombinieren die klassischen Firewall-Funktionen mit zusätzlichen Fähigkeiten, etwa der Erkennung von raffinierten Angriffsmustern und der gezielten Kontrolle über genutzte Anwendungen.
  • Web Application Firewalls (WAF): Eine WAF ist ein hochspezialisierter Wächter, der ausschließlich deine Webanwendungen verteidigt – also zum Beispiel deine Firmenwebsite oder deinen Onlineshop. Sie ist darauf trainiert, gezielte Angriffe abzuwehren, die es auf Schwachstellen in der Web-Software abgesehen haben.

Der Schutz von Webanwendungen ist heute wichtiger denn je. Angriffe wie SQL-Injections oder Cross-Site Scripting zielen direkt auf deine Webdienste ab, um an wertvolle Daten zu gelangen oder ganze Systeme lahmzulegen. Eine WAF ist hier oft die einzig wirksame Verteidigungslinie.

Der Markt für diese Spezialisten boomt. Prognosen gehen davon aus, dass der weltweite WAF-Markt von 6,87 Milliarden USD im Jahr 2025 auf fast 14 Milliarden USD bis 2029 anwachsen wird. Wenn dich dieser Trend interessiert, findest du in dieser Analyse zum WAF-Markt mehr Details.

Für die meisten mittelständischen Unternehmen hat sich eine Kombination bewährt: eine leistungsstarke Hardware-Firewall (idealerweise eine NGFW) als zentrales Bollwerk, ergänzt durch die standardmäßigen Software-Firewalls auf allen Endgeräten. Das ist die sicherste und beste Wahl.

Warum eine moderne Firewall heute mehr können muss

Früher reichte es tatsächlich, wenn der digitale Türsteher nur auf die Gästeliste schaute. Die Bedrohungen waren einfacher, die Angriffe weniger raffiniert. Doch heute, wo deine Mitarbeiter vielleicht vom Homeoffice aus arbeiten und dein Unternehmen Cloud-Dienste nutzt, hat sich die Lage grundlegend geändert. Cyberkriminelle nutzen mittlerweile extrem ausgeklügelte Methoden, um traditionelle Schutzmaßnahmen einfach zu umgehen.

Deshalb müssen moderne Firewalls – oft als Next-Generation Firewalls (NGFW) bezeichnet – deutlich mehr leisten als nur Adressen und Ports zu prüfen. Sie sind keine einfachen Wachposten mehr, sondern hochintelligente Sicherheitsexperten, die verdächtiges Verhalten erkennen, bevor überhaupt ein Schaden entstehen kann.

Mehr als nur ein Türsteher: Das Intrusion Prevention System

Eine der wichtigsten Zusatzfähigkeiten moderner Firewalls ist das Intrusion Prevention System, kurz IPS. Stell es dir so vor: Der alte Türsteher hat nur geschaut, ob jemand auf der Gästeliste steht. Das IPS hingegen beobachtet zusätzlich das Verhalten der Gäste im Club. Tanzt jemand seltsam, schaut er komisch in alle Ecken oder versucht, eine verschlossene Tür aufzubrechen?

Genau das macht ein IPS im Datenverkehr:

  • Es erkennt verdächtige Muster: Das System analysiert den Datenfluss in Echtzeit und sucht nach bekannten Angriffsmustern, wie sie zum Beispiel bei Viren, Trojanern oder Hacking-Versuchen vorkommen.
  • Es reagiert sofort: Sobald das IPS ein solches Muster identifiziert, blockiert es nicht nur die Verbindung, sondern kann auch den Angreifer aktiv aussperren und dich als Administrator alarmieren.
  • Es schützt proaktiv: Anstatt nur auf bekannte Bedrohungen zu reagieren, kann ein gutes IPS auch ungewöhnliches Verhalten erkennen, das auf einen bisher unbekannten Angriff hindeuten könnte.

So werden Angriffe gestoppt, bevor sie überhaupt dein Netzwerk erreichen. Das ist ein riesiger Sprung nach vorn im Vergleich zur reinen Paketfilterung und ein unverzichtbarer Schutz für jedes Unternehmen.

Volle Kontrolle über Anwendungen im Netzwerk

Ein weiteres entscheidendes Merkmal moderner Firewalls ist die Anwendungskontrolle. Früher hat eine Firewall nur Ports freigegeben oder gesperrt. Das Problem: Viele verschiedene Programme nutzen heute dieselben Standard-Ports, zum Beispiel den Port 443 für verschlüsselte Web-Verbindungen.

Eine NGFW schaut tiefer in die Datenpakete hinein und erkennt, welche Anwendung gerade kommuniziert. So kannst du ganz gezielt Regeln festlegen:

  • Die Nutzung von Microsoft 365 ist erlaubt.
  • Zugriff auf Social-Media-Plattformen wird blockiert.
  • Streaming-Dienste sind während der Arbeitszeit gesperrt.

Diese Fähigkeit gibt dir die Kontrolle darüber zurück, was in deinem Netzwerk passiert. Du verhinderst nicht nur die Nutzung unerwünschter Programme, sondern minimierst auch Sicherheitsrisiken, die von bestimmten Anwendungen ausgehen können.

Die Notwendigkeit moderner Firewalls geht Hand in Hand mit der Einhaltung strenger Datenschutzstandards. Denn ein lückenloser Schutz der IT-Infrastruktur ist die technische Grundlage, um sensible Kunden- und Unternehmensdaten wirksam zu sichern. Der Trend zu intelligenteren Firewalls spiegelt sich auch im Markt wider: Der weltweite Umsatz mit Next-Generation Firewalls betrug 2024 rund 6,3 Milliarden USD und wird laut Prognosen weiter stark wachsen. Mehr zu dieser Entwicklung erfährst du in dieser Analyse zum NGFW-Markt. Diese Funktionen sind essenziell, um auch die Endpunkte im Netzwerk, also die einzelnen Computer und Laptops, abzusichern. Mehr dazu, was Endpoint Security eigentlich ist, erklären wir dir in einem anderen Beitrag.

So schützt eine Firewall dein Unternehmen im Alltag

Theorie ist schön und gut, aber wie hilft eine Firewall ganz konkret in deinem Arbeitsalltag? Oft sind es die kleinen, unscheinbaren Momente im Hintergrund, in denen sie ihre wichtigste Arbeit leistet. Machen wir die Vorteile doch einfach mal an zwei kurzen Geschichten aus dem Unternehmensleben greifbar.

Der abgewehrte Phishing-Angriff im Marketing

Stell dir mal folgende Situation vor: Die Marketingabteilung arbeitet unter Hochdruck an einer neuen Kampagne. Eine Mitarbeiterin bekommt eine E-Mail, die täuschend echt von einem bekannten Dienstleister aussieht. Darin wird sie dringend gebeten, auf einen Link zu klicken, um die neuesten Kampagnendetails zu bestätigen. Was sie nicht ahnt: Es ist eine perfekt getarnte Phishing-Mail. Der Link führt direkt zu einer Webseite, die sofort einen Trojaner herunterladen würde.

Sie klickt – doch es passiert nichts. Stattdessen erscheint eine kurze Meldung, dass die Webseite blockiert wurde. Die Next-Generation Firewall hat den Link in Echtzeit analysiert, als schädlich erkannt und den Zugriff sofort unterbunden. Der Trojaner hatte keine Chance, auch nur in die Nähe des Firmennetzwerks zu gelangen.

Eine gut konfigurierte Firewall ist oft der entscheidende Schutzwall, der den Unterschied zwischen einem kurzen Schreckmoment und einem wochenlangen Betriebsausfall durch Ransomware ausmacht.

Sicheres Arbeiten aus dem Hotel-WLAN

Ein anderes, sehr häufiges Szenario betrifft den Außendienst. Ein Vertriebsmitarbeiter sitzt im Hotel und möchte sich auf dem Firmenserver anmelden, um seine Berichte zu übermitteln. Das öffentliche Hotel-WLAN ist natürlich ungesichert – ein Paradies für Angreifer, die hier den Datenverkehr mitlesen könnten.

Doch auch hier springt die Firewall ein. Der Mitarbeiter verbindet sich per VPN (Virtual Private Network) mit dem Unternehmen. Die Firewall am Firmenstandort baut dabei einen verschlüsselten, abhörsicheren Tunnel direkt zu seinem Laptop auf. Für das Internet sieht es so aus, als würde er direkt aus dem Büro arbeiten. Alle Daten – von Passwörtern bis zu sensiblen Kundendetails – werden absolut sicher übertragen. Der Mitarbeiter kann produktiv sein, ohne die IT-Sicherheit für Unternehmen zu gefährden. Wenn du tiefer in die Grundlagen eintauchen möchtest, schau dir gerne unseren umfassenden Leitfaden zur IT-Sicherheit für Unternehmen an.

Diese beiden Beispiele zeigen eindrücklich, wie eine Firewall dein Unternehmen schützt. Sie ist kein passiver Schutzschild, der nur Angriffe von außen abwehrt, sondern greift aktiv ein, um auch interne Risiken zu minimieren. Sie ermöglicht deinen Mitarbeitern sicheres und produktives Arbeiten – egal, ob im Büro, im Homeoffice oder unterwegs.

Häufig gestellte Fragen zur Firewall

Nach all der Theorie landen wir jetzt mal in der Praxis. Im Unternehmensalltag tauchen immer wieder dieselben Fragen auf, wenn es um Firewalls geht. Wir haben die häufigsten gesammelt und geben klare, verständliche Antworten – damit du Mythen von Fakten unterscheiden und die richtigen Entscheidungen triffst.

Reicht die Firewall in meinem Router oder Windows nicht aus?

Für zu Hause mag das stimmen, da bietet der eingebaute Schutz einen soliden Basisschutz. Doch in einem Unternehmen, wo du Verantwortung für Mitarbeiter, sensible Kundendaten und gesetzliche Vorgaben wie die DSGVO trägst, ist das bei Weitem nicht genug.

Professionelle Firewalls können einfach viel mehr. Sie bieten unverzichtbare Funktionen wie Intrusion Prevention, eine zentrale Verwaltung für alle Geräte und die Möglichkeit, spezifische Firmenrichtlinien durchzusetzen. Sie sind darauf ausgelegt, gezielte und raffinierte Angriffe abzuwehren, bei denen eine simple Router-Firewall schlichtweg überfordert ist.

Stell es dir so vor: Die Haustür zu deinem Privathaus hat ein normales Schloss. Für dein Firmengelände brauchst du aber eine Alarmanlage, Videoüberwachung und einen Sicherheitsdienst. Beides schützt, aber auf einem völlig anderen Niveau.

Macht eine Firewall mein Internet nicht viel langsamer?

Das ist ein hartnäckiger Mythos, der bei modernen und vor allem richtig dimensionierten Firewalls längst überholt ist. Eine professionelle Hardware-Firewall ist ein Spezialist, der genau dafür gebaut wurde: riesige Datenmengen in Echtzeit zu analysieren, ohne dabei zum Flaschenhals zu werden.

Wenn es zu Geschwindigkeitsproblemen kommt, liegt das fast immer daran, dass die Firewall für die Anzahl der Nutzer und das Datenvolumen viel zu klein gewählt oder falsch konfiguriert wurde. Mit der passenden Lösung für dein Unternehmen läuft der Verkehr sicher und flüssig – wie auf einer gut überwachten, mehrspurigen Autobahn ohne Stau.

Wir nutzen hauptsächlich Cloud-Dienste – brauchen wir dann noch eine Firewall?

Ja, unbedingt – und das ist ein entscheidender Punkt. Auch wenn viele deiner Daten und Anwendungen sicher in der Cloud liegen, greifen deine Mitarbeiter immer von deinem lokalen Netzwerk aus darauf zu.

Eine Firewall schützt genau diese Basis, also die PCs und Laptops in deinem Unternehmen, vor direkten Angriffen. Sie verhindert, dass sich Schadsoftware von einem vielleicht unbemerkt infizierten Gerät im gesamten internen Netzwerk ausbreitet und so weitere Systeme lahmlegt.

Moderne Firewalls können außerdem den Verkehr in die Cloud gezielt überwachen und sicherstellen, dass nur autorisierte und sichere Dienste genutzt werden. Sie schützt also das Fundament, von dem aus deine Mitarbeiter überhaupt erst sicher auf die Cloud zugreifen können.

Was ist der Unterschied zwischen einer Firewall und einem Virenscanner?

Eine sehr gute und wichtige Frage! Beide sind essenzielle Bausteine deiner IT-Sicherheit, haben aber komplett unterschiedliche Aufgaben. Man kann sie nicht gegeneinander ausspielen, denn du brauchst beides.

  • Die Firewall ist der Türsteher am großen Netzwerktor. Sie kontrolliert den gesamten Datenverkehr, der in dein Unternehmen rein- oder rauswill, und blockiert unerwünschte Verbindungen, noch bevor sie überhaupt ins Netzwerk gelangen. Sie ist deine erste und wichtigste Verteidigungslinie.

  • Das Antivirenprogramm ist der Spezialist im Inneren, direkt auf den einzelnen Computern. Es agiert wie ein Sicherheitsexperte, der alle ankommenden Dateien und Programme scannt, um bereits bekannte Schadsoftware wie Viren oder Trojaner zu erkennen und unschädlich zu machen.

Eine Firewall würde einen Virus, der in einer E-Mail versteckt ist, nicht unbedingt erkennen. Sie würde aber verhindern, dass der Virus nach der Infektion Kontakt nach draußen aufnimmt. Der Virenscanner hingegen erkennt die schädliche Datei. Man sieht also: Nur im Zusammenspiel bieten beide einen lückenlosen Schutz.


Hast du noch weitere Fragen oder bist unsicher, welche Firewall-Lösung die richtige für dein Unternehmen ist? Melde dich gern, wenn du Fragen hast oder eine praxisnahe Beratung wünschst, damit deine IT sicher und dein Arbeitsalltag entspannter wird. Erfahre hier mehr über unsere IT-Sicherheitslösungen.